Konzept

Trägerin des MuT-Mentoring und Training-Programms ist die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an den wissenschaftlichen Hochschulen Baden-Württembergs (LaKoG). Das MuT-Programm wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg gefördert.

Die Konzeption des MuT-Programms umfasst folgende 5 Elemente, die einzeln oder in Kombination genutzt werden können:

Orientierungsveranstaltung

Ausgehend von ihrer persönlichen Situation erstellen die Teilnehmerinnen ihr persönliches Profil. Im Vergleich mit dem Anforderungsprofil an eine Professur in ihrem Fach entwickeln sie daraus Ziele für das Mentoring. Jede Teilnehmerin ermittelt das Wunschprofil für ihre Mentorin und erhält Gelegenheit zur Teilnahme an einer Veranstaltung, wie beispielsweise über das Einwerben von Drittmitteln. Die an den Hochschulen bestehenden Organisationsstrukturen werden näher beleuchtet und Grundlagen des Hochschulrechts vorgestellt. Die Teilnehmerinnen erhalten Zeit zum Erfahrungsaustausch und zur Aufnahme von persönlichen Kontakten.

Veranstaltungen & Workshops

Die Veranstaltungen werden als Workshops angeboten. Sie werden von der Projektleitung nach den Themenwünschen der Teilnehmerinnen entwickelt, organisiert und mit Expertinnen und Fachreferentinnen durchgeführt.
Als Veranstaltungsinhalte werden angeboten:

  • Arbeits- und Selbstorganisation
  • Zeitmanagement
  • Selbstdarstellung und Auftreten
  • Rhetorik, Vortragen (Fachreferate)
  • Bewerbungstraining, Berufungen 
  • Rechtliche Grundlagen, Gesetze und Verwaltungsarbeit 
  • Hochschulgesetz (Aufbau und Zuständigkeiten) 
  • Gremienarbeit 
  • Haushaltsrecht 
  • Einwerbung von Drittmitteln 
  • Personal und Organisation, Arbeitsrecht 
  • Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterführung 
  • Hochschuldidaktik, pädagogische Weiterbildung 
  • Unterrichtsgestaltung 
  • Kommunikations- und Motivationsförderung 
  • Konfliktmanagement 
  • Aufbau und Nutzen von Netzwerken 
  • Karriere – freie Wahl für Kind & Wissenschaft

Beratung & Coaching

Die Teilnehmerinnen werden individuell von der Projektleitung beraten und bei Bedarf an Expertinnen vermittelt.
Die Einzelberatung kann sich unter anderem beziehen auf:

  • Persönliche Laufbahnplanung
  • Aktivitäten zur Integration in wissenschaftliche Gesellschaften und Verbände 
  • Vermittlung von Kontakten für Auslandsaufenthalte 
  • Unterstützung bei Bewerbungen und Coaching im Verlauf eines Berufungsverfahrens (Probevortrag, Probevorlesung, Bewerbungsgespräch, Berufungsverhandlungen) 
  • Beratung beim Aufbau des Berufsweges 
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Vermittlung einer Mentorin

Bei einer Mentoring-Beziehung handelt es sich sowohl um eine fachlich ausgerichtete als auch um eine auf die Vermittlung von Werten und Normen der Scientific Community zielende Unterstützung.
Für eine Mentee kann diese Unterstützung im Einzelnen bedeuten:

  • Partizipation an Erfahrungen und Wissen der Mentorin
  • Beratung beim Ausbau des Qualifikationsprofils 
  • Beratung in Situationen beruflicher Orientierung 
  • Möglichkeit der Übernahme besonderer Aufgaben 
  • Zugang und Aufbau informeller Arbeitsbeziehungen 
  • Aktive Aufmerksamkeit und Ermutigung

Entscheidend ist, dass zwischen Mentorin und Mentee ein gutes persönliches Verhältnis wie auch ein funktionierendes Arbeitsbündnis hergestellt werden kann. Mit diesem Programmteil sind vor allem Nachwuchswissenschaftlerinnen angesprochen, die sich über einen festgelegten Zeitraum mit einer erfahrenen Person austauschen wollen. Anhand der Anforderungsprofile, die die Teilnehmerinnen selbst entwickeln, übernimmt die Projektleitung die Vermittlung von geeigneten Mentorinnen und Mentoren. Ziel ist es, Kontakte zwischen angesehenen Professorinnen / Professoren und Wissenschaftler/innen aus demselben Fach – oder auch fachfremd – herzustellen.

Die Mentorinnen und Mentoren sollten erfahrene Persönlichkeiten sein, die bereit sind:

  • der Mentee ein kritisch-konstruktives Feedback zu geben
  • der Mentee beratend zur Seite zu stehen und ihr zu helfen, Strategien zur Erreichung ihrer Ziele zu entwickeln 
  • die Mentee bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen 
  • der Mentee dazu zu verhelfen, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu erkennen und weiterzuentwickeln 
  • der Mentee Anstöße zur persönlichen Weiterentwicklung zu geben

Die Mentee sollte:

  • eine klare Zielsetzung für ihre berufliche Laufbahn haben
  • eine aktive Rolle übernehmen wollen 
  • ein überdurchschnittliches Engagement als Wissenschaftlerin in ihrem Fach zeigen 
  • die Kritik und Anregungen der Mentorin konstruktiv nutzen können 
  • sich nicht in eine Abhängigkeit zur Mentorin bringen und keine Konkurrenzbeziehung zu ihr aufbauen 
  • erkennen, wenn die Beziehung zur Mentorin problematisch wird, und sich dann an die Projektleitung wenden

Nach Herstellung des Kontaktes besteht die Beteiligung der Projektleitung darin, die Laufzeit des Kontaktes zu vereinbaren und bei Terminabsprachen behilflich zu sein. Ansonsten bleibt die Organisation den Beteiligten überlassen. Es sollte jedoch nach Möglichkeit eine Zielabsprache zwischen den Beteiligten geben. Diese bezieht sich u.a. auf die Bereiche: Wissenschaftliche Profilierung, Vermittlung von Kenntnissen, Laufbahnplanung und Vernetzung.
Die Beteiligung an diesem Programm kann entweder auf Initiative der Mentee oder durch Vermittlung von anderer Seite zu Stande kommen.

Vernetzung

Der Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen ist ebenfalls ein Ziel des MuT-Mentoring und Training-Programms. Die Mentees werden beraten im Aufbau und Nutzen von Netzwerken, um sich diese für das Erreichen ihrer Karriereziele nutzbar zu machen:

  • Treffen mit anderen Wissenschaftlerinnen
  • Entwicklung von Möglichkeiten der interdisziplinären Kooperation 
  • Erfahrungsaustausch mit und Lernen von Wissenschaftlerinnen in gleicher Situation (Peers) 
  • Umgang mit diskriminierenden Strukturen 
  • Informationen zu fachspezifischen und beruflichen Netzwerken

Projektleiterin:

Dr. Dagmar Höppel, Universität Stuttgart

Ansprechpartnerinnen:

Patricja Kielbus, Universität Stuttgart 
Dr. Emily Overbeck, Universität Stuttgart 
Dr. Dorett Schneider, Universität Stuttgart