Pressemitteilung der LaKoG zum „Gendern in der Schule“
Die Politik muss Schüler*innen das Vertrauen entgegenbringen, selbst über ihre Sprache zu entscheiden.
Gerade haben sich wieder mehrere Vertreter*innen der Landespolitik in Baden-Württemberg gegen das Gendern in Schulen ausgesprochen, darunter auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Anstoß für das erneute Aufflammen der Debatte war die Forderung des Landesschülerbeirats im vergangenen Herbst, dass Schüler*innen geschlechtergerechte Sprache in der Schule nicht als Fehler ausgelegt werden dürfe. Auch für die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen ist geschlechtergerechte Sprache ein zentrales Anliegen. Sie hat sich bereits 2021 in einem Beschluss für die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache in Hochschulen ausgesprochen . Eine inklusivere Sprache macht die Vielfalt in unserem Bildungssystem sichtbarer und hilft dabei festgefahrene Vorstellungen, Stereotypen und Vorurteile aufzubrechen.
Im Zuge der Debatte führen Gegner*innen der Gendersprache häufig an, dass diese zu einer Verkomplizierung führt. Dies soll für Kinder und auch Erwachsene ein zusätzliches Hindernis beim Erlernen der Sprache darstellen. Gleichzeitig vermuten einige hinter dem Wunsch nach geschlechtergerechter Sprache eine Ideologie und das Auferlegen von Sprachzwängen. Doch beide Argumente verfehlen den Inhalt der eigentlichen Forderung: Eine Erlaubnis für Schüler*innen, geschlechtergerechte Sprache auf freiwilliger Basis zu verwenden. Diese ermöglicht es ihnen, Gendersprache dann einzusetzen, wenn sie sich sicher im Umgang mit ihr fühlen. Entsprechend besteht auch kein Zwang zur Verwendung geschlechtergerechter Formen. Stattdessen sind es die vermeintlichen Verfechter von Sprachfreiheit in der Politik, die Schüler*innen gerne verbieten wollen, sich so zu äußern, wie sie es selbst für richtig befinden.
Schulen sind Orte, an denen junge Menschen täglich mit neuen Ideen konfrontiert werden und die helfen sollen, sie zu mündigen und selbstständigen Bürger*innen auszubilden. Deshalb sollte den Schüler*innen auch das Vertrauen entgegengebracht werden, dass sie selbst entscheiden können, wie sie alle Geschlechter in ihrer Sprache behandeln.
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Über die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an den wissenschaftlichen Hochschulen (LaKoG)
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