Im Aufwind: Gleichstellung in Baden-Württemberg?
Pressemitteilung 09.02.2024
zum 11. Februar: Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft
Wir brauchen mehr Professorinnen! Die wenigen beklagen sich zurecht, denn die wenigen Frauen müssen sehr viel Zeit in Gremien verbringen, die ihnen für die Forschung fehlt, findet Professorin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim, die neu gewählte Sprecherin der Gleichstellungsbeauftragten der wissenschaftlichen Hochschulen in Baden-Württemberg. Anerkennung und Ausgleich dafür, auch wenn sie das Amt der Gleichstellungsbeauftragten übernehmen, erhalten sie noch viel zu wenig. Sie wird sich daher dafür einsetzen, die Ausstattung und Freistellung zu verbessern.
Nicht nur die Arbeitsbelastung ist unterschiedlich, auch die Bezahlung. Andere Bundesländer haben konkrete Zahlen vorgelegt, in Baden-Württemberg warten die Gleichstellungsbeauftragten immer noch auf die Ergebnisse der Mitte 2022 erhobenen Daten zum Gender Pay Gap und auf die Ergebnisse zur Evaluation der Gleichstellungsprogramme. Nach wie vor gehen viel zu viele talentierte junge Frauen gehen der Wissenschaft nach wie vor verloren. Sie wandern ab, in andere Bundesländer oder ins benachbarte Ausland. Andererseits kommen junge Menschen oder Familien nicht nach Baden-Württemberg, da Kinderbetreuungsangebote fehlen und von Willkommenskultur für Familien nur vereinzelt gesprochen werden kann. Die fehlende Kinderbetreuung ist ein generelles Problem und betrifft nicht nur den wissenschaftlichen Bereich.
Was hat sich Ute Mackenstedt vorgenommen:
Die Rahmenbedingungen zu verbessern, das heißt konkret, mehr Kitas, faire Bezahlung, und nicht nur auf das Verhandlungstalent der einzelnen Personen zu setzen. Verlässliche Strukturen, aber auch Wiedereinstiegsangebote und sog. Brückenprogramme, um Menschen mit Familienpflichten – auch gegenüber den Eltern – nicht von einer wissenschaftlichen Karriere auszuschließen.
Die LaKoG BW arbeitet deswegen aktiv daran mit, Benachteiligungen für Frauen im Wissenschaftsbereich abzubauen und in Zukunft zu vermeiden. Frauen sollen gezielt ermutigt und unterstützt werden, die bestehenden Nachteile zu überwinden.
Aktuell entwickelt sie im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) ein Schulungsprogramm, um Gleichstellungsbeauftragte speziell im Hinblick auf Berufungsverfahren zu unterstützen, damit der Professorinnen- Anteil von 24 % in Baden-Württemberg steigt. Im Ländervergleich nimmt Baden-Württemberg die viertletzte Position ein, der Bundesdurchschnitt liegt bei 28 %[1].
Das Margarete von Wrangell-Programm unterstützt exzellente Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur. Es bietet planbare und auch flexible Strukturen. Es belegt: Wenn der Rahmen stimmt, schließt sich wissenschaftliche Exzellenz und familiäre Verantwortung nicht aus. Die Margarete von Wrangell-Fellows werben zudem pro Jahr im Schnitt mehr als 5 Mio. € Forschungsgelder, sog. Drittmittel ein und tragen damit auch selbst zur Förderung des akademischen Nachwuchses bei.
Ende des Jahres 2023 feierte das MuT-Mentoring und Training-Programm bereits sein 25-jähriges Jubiläum. Es war das 1. Mentoring-Programm in der Wissenschaft und hat hunderte von Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur unterstützt. Ein beachtliches Netzwerk hat sich entwickelt. Viele Mentorinnen und Mentoren berichten, auch selbst vom MuT-Programm profitiert zu haben. Als besonders erfolgreiches Instrument ist auch „BRT – Berufungsverfahren realistisch trainieren“) zu nennen. Die Erfolgsquote der Teilnehmerinnen auf eine Professur liegt bei ca. 70%. Weitere Infos zum Programm unter: https://lakog-bw.de/foerderprogramme/mut-mentoring-und-training/).
Es würde uns freuen, wenn Sie die Themen in Ihren Kanälen aufgreifen.
v.i.S.d.P.: Ute Mackenstedt; Tel: 0711/45922275
Mackenstedt@uni-hohenheim.de
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Quellen:
Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft
https://www.unesco.de/wissen/wissenschaft/frauen-der-wissenschaft/11-februar
[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/12/PD23_481_213.html
Die Pressemitteilung als PDF finden Sie unter diesem Link
Ebenfalls lesenswert ist die Pressemitteilung vom statistischen Landesamt BW „Steigender Frauenanteil in MINT-Fächern, rückläufige Studierendenzahlen – Zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar“ unter dem folgenden Link
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